Hilfsorganisationen proben Personenrettung im Gelände
„Eine abgestürzte Person im Steilhang am Steinbruchsee“ lautete die Lage in der Nähe von Königswinter – Sassenberg. Verschiedene Hilfsorganisationen im Siebengebirge probten die Zusammenarbeit für den Ernstfall in schwierigem Gelände.
Immer wieder kommt es im Siebengebirge zu Unfällen in steilem Gelände. Oftmals kommen die Rettungskräfte zum Einsatz, weil Wanderer verletzt sind. Die zusätzliche Schwierigkeit bei der großangelegten Übung am Samstag: Die Person saß an einem alten Steinbruchsee, weit ab von befahrbaren Wegen. Nur durch den gemeinsamen Einsatz verschiedener Hilfsorganisationen konnte die Person patientengerecht gerettet werden.
Spaziergänger hatten Hilferufe wahrgenommen und den Notruf gewählt, so die Übungsvorgabe. Kurze Zeit später setzten sich die Einsatzkräfte in Bewegung.
Die für den Bereich zuständige Löscheinheit Eudenbach war zuerst vor Ort. Durch einen Trupp wurde die Örtlichkeit erkundet. Über einen sehr unwegsamen Pfad gelangten Kräfte gemeinsam mit dem Rettungsdienst Königswinter zum Verletzten. Schnell war klar, dass ein Transport über den Landweg zu aufwendig war. Die DLRG-Strömungsretter waren nun gefragt. Es wurde ein spezielles Schlauchboot, ein sogenanntes `Raft´ zu Wasser gelassen. Die Wasserretter steuerten den Felsvorsprung über den See an. Der DLRG-Strömungsretter ist ein auf stark strömende Gewässer, Wild- und Hochwasser spezialisierter Wasserretter. Strömungsretter werden u.a. im Einsatz zur Menschenrettung sowie der Suche nach Personen und Material an Flüssen und Seen eingesetzt. In Katastrophenschutzeinsätzen können sie zum Beispiel bei Hochwasser zur Evakuierung von Personen aus überfluteten Gebäuden eingesetzt werden.
Ebenfalls wurden die Einsatzkräfte durch eine weitere Einheit unterstützt. Die Sondergruppe zur Absturzsicherung / ERHT (Einfache Rettung aus Höhen und Tiefen) der Feuerwehr Königswinter seilte den Verletzten zu dem Raft in Richtung Wasser ab. Die Einheit ist für eine seilunterstützte Rettung von Personen ausgebildet. Standardlagen können so auch ohne eine Höhenrettungsgruppe abgearbeitet werden. (Die nächstgelegene Höhenrettungsgruppe würde, mit entsprechend langer Anfahrtszeit, z.B. aus Köln kommen.) Der Patient, gespielt von einer Übungspuppe, wurde nach medizinischer Versorgung durch den Rettungsdienst patientenschonend über das Wasser transportiert. Einsatzausrüstung konnte mit einem geländegängigen Quad des DRK transportiert werden. Aufgrund der steilen Uferbereiche musste die Schleifkorbtrage dann einen Schräghang hochgezogen werden. Für diese Aufgabe und den anschließenden Transport zum Rettungswagen wurde die Feuerwehr durch das DRK unterstützt.
Für die Abarbeitung der verschiedenen Aufgaben wurden drei Abschnitte gebildet. Der Einsatzleiter wurde dabei vom Führungsdienst der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter unterstützt. Die Witterung sorgte neben der schwierigen Örtlichkeit zusätzlich für realistische Bedingungen. Im Feuerwehrgerätehaus Eudenbach wurde der Ablauf nachbesprochen. Alle Beteiligten sprechen von einer gelungenen guten Zusammenarbeit. So trug jede Einheit mit speziellem Fachwissen zu einem Einsatzerfolg bei.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter hatten das Szenario gemeinsam mit Vertretern der DLRG-Wasserrettung aus Königswinter vorbereitet. Die organisationsübergreifende Zusammenarbeit und Kommunikation sollten geübt werden. Insgesamt 50 Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter mit der Löscheinheit Eudenbach, dem Führungsdienst und der Sondergruppe Absturzsicherung /ERHT, die DLRG Ortsgruppe Königswinter mit Unterstützung der Ortsgruppe Bad Honnef-Unkel und einer Drohne der DLRG Troisdorf, sowie das Deutsche Rote Kreuz im Rhein-Sieg-Kreis - Ortsverein Siebengebirge und dem Rettungsdienst der Stadt Königswinter nahmen teil.
Fazit ist, dass man für solche Lagen gut gerüstet ist. Der Austausch unter den Hilfsorganisationen soll auch zukünftig gepflegt werden.
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